Die Panzersperre

Es geht weiter am nächsten Eichentisch. Als ein Bekannter einen Blick auf die Füsse des Tisches während des Verleimens warf, fuhr es aus ihm heraus: „Was wird denn das schon wieder für eine Panzersperre?!“. Offensichtlich hab ich mich auf den Bau von Monstermöbeln spezialisiert…

Das Holz hatte sich beim Ablagern stark geworfen (offensichtlich auch nicht sorgsam gestapelt) und so musste ich die Lamellen für das Tischblatt von 80 auf 65 runter hobeln. Das war schweisstreibend, denn der Sommer kam mit Macht zurück.

Je zwei Lamellen habe ich mit 14er Flachdübeln verbunden. Zum Verleimen der so entstandenen drei breiteren Lamellen brauchte ich schon Hilfe, ging im weiteren Verlauf problemlos. Man muss dabei darauf achten, das die Flachdübel im leimlosen Zustand nicht zu fest sitzen – man hat nur einen Versuch. Sonst hilft nur noch die Säge und der Jähzorn lässt die Hammer durch die Gegend fliegen. Bei den ersten Lamellen musste ich eine Vielzahl von Zwingen ansetzen und mit dem grossen Hammer nachhelfen. Danach habe ich jeden einzelnen Flachdübel in einem Pobestück mit Langloch gecheckt.


Die Hirnholz“leiste“ habe ich ebenfalls mit 14er Flachdübeln an die Füsse geleimt, genau in der Breite des Tischblattes.


Diese Teile werden dann mit jeweils dreizehn Dübeln an die Stirnseiten geleimt. An den Füssen sind jeweils vier Dübel eingelassen. Die mittleren Dübel sitzen passgenau und werden verleimt. Für die äusseren Dübel habe ich die etwas weitere Einstellung an der Domino XL gewählt. So kann das Ganze noch arbeiten. Ich hoffe, das funktioniert…


Zwei Beine sind dran.

Dann gab es noch einen Rotwein!

10 Kommentare zu „Die Panzersperre

  1. Hallo Rainer,

    ich finde deine Eichentische absolut klasse. Ich mag solche stabilen Tische. Da kann man sich in hundert Jahren noch dran erfreuen. Panzersperre trifft es schon ziemlich gut.

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    1. Ja, mal sehen, wieviele Tische ich noch baue… In zehn Jahren kann ich das nicht mehr schleppen.
      Die letzten Tage – war Zufall – habe ich zwei der von mir gebauten Tische gesehen. Das sind richtige Dominanten und sehen noch Top aus. In der Breite ein bis zwei Millimeter eingelaufen sonst nix. Da muss ich mal beizeiten mit der Säge ran, denke dass sich das mittlerweile stabilisiert hat.

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  2. Hallo Rainer,
    sieht gut aus. Die Verbindung hällt. Hab auf die Art schon zwei Tische gebaut und das nur mit 10mm Dominos, weil ich nur die kleine Domino hab.
    Das Holz muss halt richtig trocken sein, dann ist der Schwund gering.
    Mir ist ein Rätsel, wie du den Tisch für die Montagearbeiten bewegst.
    Ich habe heute 2 Eichenbohlen 52mm dick, 400mm breit und 4 Meter lang in meine Werkstatt gewuchtet. Das ist ohne Hilfe grenzwertig.
    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker!
      Nun ja… noch bin ich körperlich in guter Verfassung. Ich hab zB für den Rollwagen ein Gestell gebaut und kann das dann mit Bohlen und Keilen in die nötige Höhe bringen. Anheben wird man den Tisch auch nicht mit vier Mann bequem. Der Transport wird eine Herausforderung!

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  3. Sag mal, einige Tischler, die ich kenne, würden wohl die Hände überm Kopf zusammen schlagen: Längs und quer verleimen bis höchstens eine Handbreit (die traditionellen Tische mit Gestell oder Gratleiste, niemals verleimt, bestätigen das ja). Vielleicht hat sich das in Zeiten der Zentralheizung geändert? Aber hohe Luftfeuchteschwankungen dürften deinen Tisch doch zum Reißen bringen, oder was denkst du?

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    1. Hallo! Alles richtig. Aber wenn Du aufmerksam liest, wirst Du feststellen, dass nur eine Hand breit verleimt ist. Die äusseren Dübel sitzen in Langlöchern. Es wird arbeiten und sich auch ein Versatz bilden. Reissen wird aber nix.

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